Die richtige Ernährung für Kinder und Babys — mit allen Nährstoffen

In ihrem ersten Lebensjahr wachsen Kinder überdurchschnittlich schnell. 25 bis 30 Zentimeter mehr am ersten Geburtstag sind ganz normal. Umso wichtiger ist es, auf die richtige Ernährung des Babys zu achten. Solange du als Mama stillst oder das Kind mit Babymilch versorgst, musst du dir darüber kaum Gedanken machen. Entscheidend wird der Zeitpunkt der Beikost — also etwa ab dem fünften Monat ist Abwechslung ganz wichtig, um die richtigen Nährstoffe bei der Ernährung der Kinder zuzuführen.

Welche Nährstoffe sind bei der Ernährung für mein Kind besonders wichtig?

Kinder brauchen bestimmte Bestandteile aus der Nahrung, um gesund zu bleiben und wachsen zu können. Dabei handelt es sich um Eiweiß, Kohlenhydrate, gesunde Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Ein Ernährungsplan für Kinder ist eine gute Grundlage und dient als Hintergrundwissen. Die richtige Ernährung für Kinder und Babys kannst du aber eigentlich in einem Wort zusammenfassen: abwechslungsreich.

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten. Die Hälfte dessen, was wir dem Kind zu essen geben, sollten Kohlenhydrate sein. Aber nicht aus Weißmehl oder Zucker, sondern aus Vollkornprodukten wie Nudeln, Brot und Reis. Eine gute Quelle für Kohlenhydrate sind auch Kartoffeln. Ebenfalls prima Kohlenhydratlieferanten sind Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen.

Fette

Auch Fette sind in der Ernährung unserer Kinder ein wichtiger Baustein. Bei ihnen sollten etwa 30 Prozent der täglichen Energiezufuhr auf Fetten basieren, bei Kleinkindern darf es sogar mehr sein. Die guten, gesunden Fette sind enthalten in Nahrungsmitteln wie Sojabohnen, Nüssen oder Fisch. Ganz wichtig hier auch: das richtige pflanzliche Speiseöl wie Rapsöl oder Sesamöl.

Proteine

Proteine, also Eiweiße, sind entscheidende Körperbausteine und haben einen maßgeblichen Anteil am gesunden Wachstum, der Hormonbalance sowie einem gut funktionierenden Immunsystem. Milch, Milchprodukte und Eier, Fleisch, Fisch und auch Linsen oder Bohnen sind gute Lieferanten. Die Proteine sollten etwa 15 Prozent der kindlichen Tagesration ausmachen. Wird es allerdings zu viel — ist die Ernährung des Kindes also zu eiweißreich — dann kann es schon im Grundschulalter zum Übergewicht kommen.

Vitamine und Mineralstoffe

Bei Vitaminen und Mineralstoffen handelt es sich um sogenannte Mikro-Nährstoffe, die für viele Prozesse im Körper entscheidend sind. Zu den Mineralstoffen gehören unter anderem Natrium, Kalium, Magnesium, Zink und Kalzium, die Vitamine reichen von Vitamin A bis Vitamin K. Gerade die Vitamine der B-Gruppe sind entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Stoffwechsels und die Zellteilung. Im Normalfall ist eine zusätzliche Gabe von Präparaten nicht notwendig.

Ich stille mein Baby — muss ich meine Ernährung umstellen?

Wenn du dein Baby stillst, bekommt es alle wichtigen Nährstoffe, die Kinder für eine gesunde Ernährung brauchen, über deine Muttermilch. Genau wie während der Schwangerschaft solltest du dich möglichst abwechslungsreich ernähren. Denn im Gegensatz zur landläufigen Meinung reagieren nur wenige Kinder mit einer Unverträglichkeit auf Nahrungsmittel, die die Mutter gegessen hat. Nach aktuellen Erkenntnissen ist es also gar nicht notwendig, zum Beispiel auf blähende Lebensmittel von vornherein zu verzichten.

Ernährst du dich vegetarisch oder vegan — beziehungsweise verzichtest du auf bestimmte Lebensmittel aus anderen Gründen — dann kann es sinnvoll sein, dich mit dem Arzt abzustimmen. Er wird klären, ob zum Beispiel genügend Eisen und Vitamin B12 vorhanden ist und wenn nicht, entweder zu einer bestimmten Lebensmittelauswahl raten oder gegebenenfalls von außen unterstützen. Eine vorsorgliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht notwendig. Das gilt beispielsweise auch für andere Vitamine, Fluorid oder Jod.

Übrigens: Stillende Frauen, die sich gesund und abwechslungsreich ernähren und dabei auf ihr natürliches Hungergefühl achten, brauchen keine Diäten. Der Energiebedarf ist in dieser Zeit rund 630 Kilokalorien höher als sonst, das lässt die Pfunde automatisch purzeln. Zusammengefasst kann man sagen: Die Ernährung, die deinem Baby guttut ist die gleiche, die auch dir guttut.

Fehlen Kindern Nährstoffe bei vegetarischer oder veganer Ernährung?

Die Ergebnisse einer Studie der Universität Bonn und des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung zeigen, dass vegetarische und vegane Ernährung bei Kindern sich nicht nachteilig auf die Gesundheit der Kinder auswirkt. Die Versorgung mit den Hauptnährstoffen sowie den meisten Vitaminen und Mineralstoffen ist ausreichend, die Zufuhr an Ballaststoffen meist hoch. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass, egal ob Fleisch oder tierische Produkte zur Ernährung der Kinder gehörten oder nicht, bei allen Ernährungsformen die Versorgung mit Vitamin B12, Jod und Calcium nicht ganz optimal war. Auch, wenn die Studie zu klein ist, um repräsentativ zu sein, so gibt sie doch Hinweise darüber, wann und wo gezielte Nahrungsaufnahme bestimmter Lebensmittel oder sogar eine Unterstützung durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein kann. Allerdings solltest du hier immer mit dem Kinderarzt Rücksprache halten und nicht ohne dessen Einwilligung Nährstoffe in Tablettenform extern zuführen.